Bei allen Lebewesen hat der Verdauungstrakt die Aufgabe aus der zugeführten Nahrung die Energie zu gewinnen, die der Körper benötigt um sämtliche Funktionen aufrecht zu erhalten. Der Verdauungstrakt bei Kaninchen arbeitet anders als der von Menschen, da er genau auf die Bedürfnisse eines Kaninchens angepasst ist.
Beim Kaninchen beginnt die Verdauung bereits bei der Nahrungsaufnahme im Maul. Hier wird das Futter mit Hilfe der 6 Schneidezähne erst mal zerkleinert und dann von den hinten liegenden Backenzähnen regelrecht zermalmt. Da die Zähne bei Kaninchen ein Leben lang wachsen ist es sehr wichtig darauf zu achten, dass Kaninchen immer frische und faserreiche Nahrung bekommen. Generell ist zu sagen, je länger ein Kaninchen braucht um die Nahrung zu zerkleinern, umso besser ist es für den Abrieb der Zähne. Trockenfutter und übermäßig viel Getreide sind zu schnell zerkleinert und deshalb als Kaninchennahrung nicht geeignet.
Es ist besonders wichtig, dass die Nahrung gut zerkleinert wird, da Kaninchen nicht erbrechen können. Im Magen angekommen, wird die Verdauung fortgesetzt. Durch verschiedene Bakterien und Magensäure beginnt hier der Eiweiß- und Fettabbau der Nahrung. Durch die Magensäure werden auch gefährliche Bakterien und Viren getötet. Der Kaninchenmagen hat eine sehr schwach ausgebildete Muskulatur, die die Nahrung nicht aus eigener Kraft in den Darm schieben kann. Durch diesen Umstand sind Kaninchen gezwungen täglich bis zu 80 kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen und somit das Futter durch den Nachschub weiter zu drücken.
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Direkt hinter dem Magen beginnt der Dünndarm, hier wird dem Nahrungsbrei ein wenig Saft aus der Bauchspeicheldrüse und Gallenflüssigkeit zugefügt. Die darin enthaltenen Wirkstoffe spalten die Nahrung so weit auf, dass die ersten Nahrungsbestandtteile ins Blut gelangen können.
Am Ende des Dünndarms teilt sich der Weg in den Blinddarm und den Dickdarm. Im Gegensatz zu anderen Pflanzenfressern, wo das gesamte Futter den Blinddarm durchläuft, findet beim Kaninchen nur ein Teil des Dünndarminhalts den Weg in den Blinddarm. Das gesamte Futter gelangt erst in den Dickdarm. Dort wird mit Hilfe von Flüssigkeit ein Teil des Nahrungsbreis wieder zurück in den Blinddarm gespült. So gelangen die kleineren Nahrungspartikel in den Dünndarm, während die großen und schwerverdaulichen Bestandteile im Dickdarm bleiben.
Der Blinddarm ist mit einer Länge von ca. 40-45 cm der größte Bereich im Darmtrakt eines Kaninchens. Hier werden mit Hilfe unzähliger Bakterien die bisher unverdauten Nahrungsbestandteile zersetzt. Das Kaninchen kann dadurch alleine 20-30% seines Energiebedarfs decken. Bei den Stoffwechselvorgängen im Blinddarm entstehen auch nahrhafte Moleküle wie Zucker, Eiweiße und Vitamine. Diese können jedoch nicht direkt aus dem Blinddarm und Dickdarm aufgenommen werden.
Aus diesem Grund gibt es bei Kaninchen zusätzlich zum normalen Kot noch den Blinddarmkot, der direkt vom After wieder aufgenommen und gefressen wird. Dieser Kot ist sehr weich und hat einen strengen Geruch. Werden Kaninchen über einen längeren Zeitraum daran gehindert den Blinddarmkot aufzunehmen, können starke Mangelerscheinungen entstehen. Der Blinddarmkot durchläuft den Dickdarm ohne weitere Verdauung.
Die restliche Futtermasse wird im Dickdarm getrocknet und dann in Form von trockenen, festen und nahezu geruchslosen Kotkugeln ausgeschieden.
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Mein Name ist Stephan und ich bin Halter von zwei Katzen und zwei Kaninchen. Seit Anfang 2012 schreibe ich hier über meine Erfahrungen und gebe Tipps zur artgerechten Tierhaltung.
Ich habe selber 2 Kaninchen, aber ein paar Dinge wusste ih bis jetzt noch nicht. Aber wie es scheint, ist bei mein Kaninchen alles ok.
Danke und grüße aus Erfurt
Schade, dass wir das nicht machen können – dann gäbe es weniger Hunger auf der Welt^^ Meerschweinchen machen das genau so und das sieht ganz lustig aus 😀