Ich freue mich heute einen Gasartikel von Sabine zum Thema Tierhaltung im Altenheim veröffentlichen zu dürfen. Ich finde das Thema sehr interessant, da besonders ältere Menschen sich häufig alleine fühlen und sich nach Zuneigung sehnen. Danke an Sabine für den Artikel.
Wenn Herrchen und Frauchen in ein Alten- oder Pflegeheim ziehen stellt sich die Frage, ob der Liebling oder die Lieblinge mit dürfen. Meistens fällt die Antwort, insbesondere wenn es sich um größere und betreuungsbedürftige Tiere wie Hunde und Katzen handelt, leider negativ aus. Denn gegen eine Tierhaltungim Altenheim von einzelnen Bewohnernspricht eine mögliche Überforderung der Tierhalter, der anderen Heimbewohner, als auch des Pflegepersonals und nicht zu vergessen des Heimtieres selbst. So sind die zeitlichen und räumlichen Voraussetzungen vieler Altenheime häufig ungenügend um beispielsweise auftretende allergische Reaktionen anderer Heimbewohner zu vermeiden und die hygienischen Bestimmungen genügendzu beachten. Dieser Umstand ist zu bedauern, da er zum einen dazu führt, dass viele Tiere im Tierheim landen, und zum anderen die positiven Effekte, die Haustiere gerade auf ältere Menschen ausüben, wegfallen.
Die positiven Effekte von Tieren im Altenheim
Die positive Wirkung von Tieren auf die psychische und physische Verfassung von Menschen ist schon lange bekannt und medizinisch erforscht. So kann beispielsweise bereits die Anwesenheit eines Tieres zu einer Senkung des Blutdrucks sowie zu einer Stressminderung führen und der physische Kontakt durch Streicheln kann Sicherheit, Wärme und Zuneigung vermitteln. Und gerade danach sehnen sich viele alte Menschen. Mit Hilfe von Tieren kann ihnen Freude bereitet werden, die sich z.B. dadurch abzeichnet, dass sich viele der grundsätzlich verschlossenen Bewohner beim Umgang mit Tieren gegenüber den Mitmenschen öffnen. Neben der Förderung sozialer Bindungen und der Kommunikation können Haustiere im Altenheim auch zur Bewegung animieren. Darüber hinaus konnte anhand einer Studie mit Kleintieren im Altenheim festgestellt werden, dass Haustiere einen positiven Einfluss auf das Orientierungsvermögen sowie die Gedächtnisleistungen von demenzkranken Menschen haben und das allgemeine Wohlbefinden der Senioren verbessern. Diese positiven Effekte können sich wiederum auf das Pflegeheimpersonal entlastend auswirken.
Alternative: Tierbesuche
Insgesamt bietet nur eine Minderheit der Altenheime die Möglichkeit für ihre Heimbewohner ein eigenes Haustier führen zu können. Oft findet dann zusätzlich eine Eingrenzung der bewilligten Tierarten auf kleine Vögel oder Fische statt. Um aber trotzdem die positiven Effekte, die Tiere bewirken, zu nutzen, gestatten beispielsweise viele Altenheime in Hamburg zumindest den Besuchern das Mitbringen von Hunden. Einige Einrichtungen gehen einen Schritt weiter und kooperieren mit Tierbesuchsdiensten wie dem „Verein Leben mit Tieren e.V.“, der sich auf die Therapie mit Tieren spezialisiert hat und entsprechende Besuche von sozialen Einrichtungen durch ehrenamtlich tätige Hundehalter organisiert. Hierbei lässt sich der Einsatz von Tieren gut planen und in den gesamttherapeutischen Kontext des Heimes integrieren. Sofern es die Gegebenheiten zulassen führen einige wenige Heime sogar eigene Streichelzoos mit Katzen, Kaninchen und Meerschweinchen und bringen dadurch mehr Lebensfreude in den Alltag ihren Bewohner.
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Mein Name ist Stephan und ich bin Halter von zwei Katzen und zwei Kaninchen. Seit Anfang 2012 schreibe ich hier über meine Erfahrungen und gebe Tipps zur artgerechten Tierhaltung.
Neben all den geistesfördernden Wirkungen finde ich, dass für Menschen ihre Haustiere ein wichtiger Teil ihrer Leben sein können.
Gerade bei Altenheim-Bewohnern, die keinen regelmäßigen Besuch ihrer Verwandt- und Bekanntschaft erhalten, sind Haustiere ein adäquates Mittel.
Ich glaube Kontakt zu Tieren wäre für die Bewohner von Altenheimen ein enormer Vorteil. Nicht nur die Wirkung, die das Tier direkt auf Körper und Seele hat, auch die Verantwortung und das Gebrauchtwerden sind ein wichtiger Aspekt.
Und nicht zu vernachlässigen ist der Trennungsschmerz, wenn man sein geliebtes Haustier zurücklassen muss.