Ich beschäftige mich aktuell sehr aktiv mit dem Thema Flitterwochen und da kommt man wohl oder übel nicht um die kleine Insel Mauritius herum. Unsere Flitterwochen werden wir wohl auch dort verbringen. Mauritius ist ein kleines Paradies mitten im Indischen Ozean, die Insel liegt etwas Östlich von Madagaskar und ist ein Paradies wie aus dem Bilderbuch.
Doch leider hat diese Trauminsel auch eine dunkele Seite. Wenn man Mauritius als Tierschützer betrachtet liest man schnell von katastrophalen Zuständen bei der Hundehaltung, Probleme mit Streunenden Hunden und Affenhandel. Es macht den Eindruck als wenn sich die Menschen im Paradies nicht oder nur wenig um die Bedürfnisse der dortigen Vierbeiner sorgen.
Leider gibt es auf Mauritius kein Tierschutzgesetz und somit können die Einheimischen mit den Tieren praktisch machen was sie wollen. Besonders durch Unwissenheit und Gedankenlosigkeit der Menschen werden Hunde an einer sehr kurzen Leine gehalten, ohne vernünftige Ernährung oder genügend Möglichkeiten sich zu bewegen. Da es vielen Menschen auf der Insel einfach egal ist, was mit den Tieren passiert werden die Hunde auch nicht kastriert, so können sich die Tiere nahezu ungehindert vermehren.
Straßenhunde:
Eines der größten Probleme auf Mauritius sind die unzähligen Straßenhunde. Diese Hunde versuchen mit Müll oder Essensresten der großen Hotels zu überleben und streunen auch teilweise an den Stränden der Insel herum. Die Einheimischen reagieren sehr unterschiedlich auf die vielen Streuner. Während einige wenige Mitleid zeigen und versuchen den Hunden zu helfen reagiert ein Großteil der Bevölkerung mit Abneigung gegen die Tiere.
Nicht selten werden die Hunde geschlagen, getreten oder mit Gewalt verscheucht. Der Staat hingegen versucht gegen diese Situation vorzugehen indem er immer wieder Fahrzeuge der “Dog Control Unit” über die Insel schickt um die Hunde einzufangen und zu töten. Diese Tötungen gehen sogar soweit, dass im September 2012 sogar ein Verbrennungsofen angeschafft wurde in dem täglich 100 Hunde getötet werden können.
Einzig die kleine Tierschutzorganisation “PAWS” versucht gegen die Zustände der Hunde- und Katzenhaltung auf Mauritius vor zu gehen. Die Gruppe wurde 1999 von einer kleinen Gruppe einheimischer Tierfreunde gegründet, die die zum Teil schrecklichen Bedingungen der häuslichen und streunenden Hunde und Katzen auf Mauritius nicht mehr mit ansehen konnten.
Die Mitglieder von PAWS versuchen die Einwohner von Mauritius mit Aufklärung für bessere Lebensbedingungen der Hunde sensibilisieren. Aufklärung ist der erste Schritt in eine bessere Zukunft. Außerdem sind die freiwilligen Helfer regelmäßig auf der Insel unterwegs und bieten der Bevölkerung an die Hunde kostenlos zu untersuchen und zu kastrieren. Leider wird dieses Angebot bisher kaum genutzt, was wohl auch mit mangelnder Bekanntheit und fehlenden Wissen zu begründen ist.
Trotzdem kämpft PAWS für die Einführung eines Tierschutzgesetzes und die Artgerechte Haltung und Kastration von Hunden auf der Insel. Nur so kann die Anzahl der Streuner langfristig und Human gesenkt werden.
Affenhöllle Mauritius:
Leider sind die wilden Hunde nicht das einzige Problem auf Mauritius. Der Inselstaat ist weltweit einer der größten Exporteure von Versuchsaffen. Mauritius gehört zu den wenigen Ländern, auf denen es erlaubt ist Affen aus der Wildnis zu fangen und als Versuchstiere in die ganze Welt zu schicken.
Nachdem die Affen gefangen werden landen sie zu hunderten in kleinen Käfigen. Dort haben sie erst mal nur den Zweck sich so schnell wie möglich zu vermehren. Wie der deutsche Tierschutzbund berichtet verkauft der Inselstaat “jedes Jahr etwa 10.000 Affen an die Tierversuchsindustrie in den USA und in Europa, vor allem Frankreich, Großbritannien und Spanien”. Pro verkauften Affen verdient der Staat dabei ca. 2.600€.
Da die Langschwanzmakaken auf Mauritius als Schädlinge gelten, die sich von Zuckerrohr ernähren ist auch nicht davon auszugehen, dass sich in naher Zukunft etwas an diesen Praktiken ändert.
Trotzdem gibt es Grund zur Hoffnung, durch den immer lauter werdenden internationalen Protest weigern sich immer mehr Fluggesellschaften die Affen von der Insel zu transportieren. Um auch die übrigen Fluggesellschaften wie Air France zu überzeugen hat PETA eine Petition gestartet die jeder mit einer Minute Zeitaufwand unterschreiben sollte.
Die Petition findest du hier: Petition gegen Affentransporte
Leider hat auch die Regierung auf Mauritius schon auf die Transportprobleme reagiert. Die örtliche Zeitung l’Express berichtete in ihrer Ausgabe vom 22. November 2012, dass noch in diesem Jahr ein Gesetz zur Ausübung von Tierversuchen auf Mauritius verabschiedet werden soll. Dann können die Pharmakonzerne direkt vor Ort ihre Versuche durchführen. Bleibt nur zu hoffen, dass es nicht so weit kommt.
Wenn du den Tierschutz auf Mauritius unterstützen möchtest dann findest du weitere Informationen auf Facebook unter “Tierschutz Mauritius” oder “PAWS Mauritius“(englisch)
Mein Name ist Stephan und ich bin Halter von zwei Katzen und zwei Kaninchen. Seit Anfang 2012 schreibe ich hier über meine Erfahrungen und gebe Tipps zur artgerechten Tierhaltung.