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Katzenkrankheiten

Katzen bereichern unser Leben. Um das zu wissen, braucht man sich nicht erst die Katzenbilderflut oder die unzähligen Katzenvideos im Internet anzusehen. Katzen sind Kuschelpartner, Spielkameraden, geduldige Zuhörer, Freudenbringer und Troublemaker – kurzum: Sie sind unsere Freunde. Aber leider bleibt auch ein Stubentiger nicht von Krankheiten verschont. Wenn die Katze sich anders verhält, weniger aktiv ist als normal, Futter verweigert oder deutliche Anzeichen einer Erkrankung zeigt, sollte schnellstmöglich ein Tierarzt aufgesucht werden. Denn je früher eine Diagnose gestellt und die richtige Behandlung eingeleitet wird, desto höher sind die Heilungschancen. Diese sieben Krankheiten sind besonders weit verbreitet und machen Katzen und Katzenbesitzern das Leben schwer.

 

Katzenschnupfen

Der Katzenschnupfen ist eine hochansteckende Infektion der Atemwege, die durch feline Herpes- und / oder Caliciviren ausgelöst wird. Häufig sind zusätzlich verschiedene Bakterienarten (Chlamydien, Mykoplasmen und / oder Bordetella) am klassischen Symptomkomplex des Katzenschnupfens beteiligt, die dank der vorangegangenen viralen Infektion beste Bedingungen für ihre Vermehrung vorfinden. Besonders gefährdet sind nicht geimpfte und junge Katzen. In den meisten Fällen werden die Erreger durch den Kontakt mit einem kranken Tier übertragen. Doch auch das Futter, Reinigungsgeräte oder der Mensch sind mögliche Infektionsquellen. Die ersten Symptome zeigen sich etwa zwei bis drei Tage nach der Infektion. Die Behandlung des Katzenschnupfens erfolgt zum einen durch Antibiotika, um eine bakterielle Infektion zu verhindern oder einzudämmen. Gleichzeitig werden zur Bekämpfung der Viren und zur Stärkung des Immunsystems meist noch Interferone und Immunglobuline eingesetzt.

 

Typische Symptome

  • Laufende Nase
  • Verklebte Augen / Bindehautentzündung
  • Tränenfluss
  • Fieber 
  • Appetitlosigkeit
  • Blutige Geschwüre an Nase, Zunge, Rachen und Zahnfleisch
  • Eitriger Ausfluss aus Nase und Augen
  • Husten und Niesen

 

 

Feline Panleukopenie (Katzenseuche)

Die Feline Panleukopenie oder Katzenseuche wird durch Parvoviren ausgelöst und ist verwandt mit der Parvovirose des Hundes. Parvoviren sind nicht nur besonders hartnäckig und widerstandsfähig, sondern auch hochgradig ansteckend. Alle Ausscheidungen erkrankter Katzen sind infektiös. Die Gefahr einer Übertragung besteht daher schon bei gemeinsam genutzten Futterschüsseln, und selbst über Schuhe oder Kleidung kann das Virus in die Wohnung gebracht werden. Aus diesem Grund sind auch Katzen ohne Freigang gefährdet. Erkrankt eine Katze an der Felinen Panleukopenie, so wird ihr Immunsystem durch eine Schädigung der weißen Blutkörperchen stark geschwächt. Gleichzeitig ist der Magen-Darm-Trakt befallen. Starker, teils blutiger Durchfall und häufiges Erbrechen führen zur Dehydrierung und schwächen die Katze zusätzlich. Eine an Katzenseuche erkrankte Katze sollte schnellstmöglich tierärztlich behandelt werden. Üblicherweise werden Interferone und Serum-Antikörper sowie Infusionen zum Ausgleich der Flüssigkeits- und Elektrolytverluste eingesetzt. Ergänzend helfen Antibiotika gleichzeitige bakterielle Infektionen zu vermeiden. Neben der medikamentellen Therapie sind außerdem strenge Hygienemaßnahmen einzuhalten, um eine Weiterverbreitung des Virus zu verhindern. Alles, was in Kontakt mit den Viren gekommen sein könnte, sollte sorgfältig gereinigt und desinfiziert werden, da Parvoviren bis zu sechs Wochen lang überlebensfähig sind. Zur Vorbeugung dieser Krankheit empfiehlt es sich, Katzen alle drei Jahre impfen zu lassen.

 

Typische Symptome

  • Bewegungsunlust
  • Hohes Fieber
  • Erbrechen
  • Wässriger, teils blutiger Durchfall
  • Appetitlosigkeit

 

 

Feline Leukose

Bei der Felinen Leukose handelt es sich um eine ansteckende Krankheit mit zum Teil schweren Verlaufsformen, die meist tödlich endet. Übertragen wird das Feline Leukosevirus über den Speichel und andere Ausscheidungen infizierter Tiere. Hierfür ist ein direkter Tier-zu-Tier-Kontakt notwendig, da das Virus sehr empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen ist. In der Regel erfolgt die Ansteckung über Bissverletzungen z.B. bei Revierkämpfen. Eine Heilung erkrankter Tiere ist nicht möglich. Allerdings lassen sich mit der richtigen Behandlung zumindest die Symptome lindern und die Abwehrkräfte der Katze verbessern. Der Virusnachweis beim Tierarzt erfolgt anhand einer Blutprobe. Besonders für Freigänger wird eine regelmäßige Impfung gegen das Feline Leukosevirus empfohlen.

 

Typische Symptome

  • Müdigkeit
  • Schwäche
  • Appetitlosigkeit
  • Abmagerung
  • Fieber
  • Atemwegserkrankungen
  • Erhöhte Krankheitsanfälligkeit
  • Zahnfleischentzündungen
  • Tumore in verschiedenen Organen
  • Nierenversagen im Endstadium

 

 

Zahnstein und Zahnfleischentzündung

Katzenkrankheiten

Katzenkrankheiten

Vor allem reine Wohnungskatzen haben häufig mit Zahnstein zu kämpfen. Denn während sich Freigänger durch das Zerbeißen von Knorpeln und Knochen der erlegten Beutetiere den Plaque von den Zähnen reiben, entfällt bei Wohnungskatzen diese notwendige Zahnpflege meist vollständig. Besonders Tiere, die ausschließlich Nassfutter akzeptieren und häufig Essensreste vom Tisch bekommen, neigen zu Zahnstein. Da vor allem Bakterien und verschiedene Enzyme des Speichels an der Zahnsteinbildung beteiligt sind, kommt es in der Folge so gut wie immer zu einer mehr oder weniger stark ausgeprägten Entzündung des Zahnfleischs und teilweise auch der Mundschleimhäute, sowie zum Verlust von Zähnen. Diese Prozesse sind sehr schmerzhaft und können dazu führen, dass betroffene Tiere die Nahrung verweigern. Als Therapie wird eine Zahnreinigung unter Vollnarkose durchgeführt. Zur Prophylaxe gibt es mittlerweile Katzenzahnbürsten und Katzenzahnpasta, die man in Online-Shops wie Tierarzt24 oder im Zoofachhandel kaufen kann. Allerdings ähneln Katzen in diesem Aspekt Kleinkindern. Zahnpflege ist nicht unbedingt ihr Lieblingsthema, und die Katze muss erst einmal mit viel Geduld daran gewöhnt werden. Eine einfachere Lösung zur Vorbeugung von Zahnstein sind Zahnpflegesticks und – sofern die Katze es akzeptiert – ein spezielles Zahnpflege-Trockenfutter, das durch seine mechanischen Eigenschaften für einen Abrieb des Plaques sorgt.

 

Typische Symptome

  • Gerötetes Zahnfleisch
  • Parodontose
  • Mundgeruch
  • Vermehrter Speichelfluss
  • Einseitiges Kauen
  • Meidung von (Trocken-)Futter

 

 

Feline Infektiöse Peritonitis (FIP)

Die Feline Infektiöse Peritonitis bzw. FIP ist eine Bauchfellentzündung, die durch das Feline Coronavirus verursacht wird. In allen Körpersekreten infizierter Tiere wird der Erreger ausgeschieden, allerdings können bis zum tatsächlichen Ausbruch der Erkrankung unter Umständen Jahre vergehen. Das bedeutet, dass auch scheinbar gesunde Tiere Virusauscheider sein können. Neben der Felinen Leukose ist die FIP die häufigste tödliche Infektionskrankheit der Katzen. Bisher gibt es für diese Krankheit keine erfolgreiche Behandlungsmöglichkeit. Einmal ausgebrochen verläuft die Erkrankung über kurz oder lang tödlich. Dabei gibt es zwei Verlaufsformen. Bei der feuchten Form sind Bauch- und Brusthöhle mit z.T. sehr großen Mengen einer fadenziehenden Flüssigkeit gefüllt. Bei der trockenen Form hingegen finden sich knotige Wucherungen (sog. Granulome) und Entzündungen in den Körperhöhlen und auf verschiedenen Organen. Je nach betroffenem Organsystem zeigen die Tiere unterschiedliche Symptome. Anhand typischer Veränderungen im Blutbild in Verbindung mit der jeweiligen Symptomatik des Patienten kann der Tierarzt die Krankheit eindeutig diagnostizieren.

 

Typische Symptome

  • Appetitlosigkeit
  • Feuchte Form: Ergüsse in den Körperhöhlen / Bauchwassersucht (Aszites)
  • Trockene Form: Granulome und Entzündungen verschiedener Organe
  • Müdigkeit / Lethargie
  • Anorexie
  • Gewichtsverlust
  • Störungen des zentralen Nervensystems (Krämpfe oder Lähmungen)
  • Bewusstseinsstörungen
  • Augenentzündungen
  • und andere

 

 

Chronische Niereninsuffizienz (CNI)

Eine vor allem bei älteren Katzen häufige Todesursache ist die chronische Niereninsuffizienz, bei der sich die Nierenfunktion immer weiter verschlechtert und schließlich in einem totalen Nierenversagen endet. Durch die schrittweise nachlassende Nierenfunktion können Stoffwechselendprodukte immer schlechter auf diesem Weg abgeführt werden. Es kommt zur schleichenden Vergiftung des Körpers durch Stoffe, die normalerweise mit dem Harn ausgeschieden werden. Entsprechend treten mit dem Fortschreiten der Krankheit immer mehr Folgeerscheinungen und Beschwerden auf. Dazu zählen unter anderem Entzündungen des Zahnfleisches, Mundgeruch und starker Speichelfluss, sowie ein generalisierter Juckreiz. Durch das chronische Nierenversagen kann außerdem der Blutdruck zunehmend schlechter reguliert werden. Der daraus folgende Bluthochdruck kann unbehandelt zu irreparablen Schäden an der Netzhaut führen. Weitere Folgen der Erkrankung sind die Entstehung von Geschwüren, Blutarmut und Weichteilverkalkungen. Im weiteren Krankheitsverlauf kommen neurologische Ausfälle hinzu beginnend mit Teilnahmslosigkeit und Übelkeit über Krampfanfälle und Delirium bis hin zum finalen Koma. Das Fortschreiten der Krankheit lässt sich zwar nicht aufhalten, dennoch ist eine frühzeitige Behandlung wichtig und sinnvoll. Denn obwohl die Krankheit nicht heilbar ist, lässt sich der Verlauf durch die rechtzeitige Diagnosestellung und fachgerechte Therapie verlangsamen und die Lebenserwartung und –qualität der Katze deutlich verbessern. Mit die wichtigste Maßnahme ist die Futterumstellung auf eine Nierendiät mit einem angepassten Gehalt an hochwertigen Proteinen und einem reduzierten Phosphorgehalt. Darüber hinaus müssen auch Folgeerscheinungen wie Blutdruckanstieg und Blutarmut behandelt werden.

 

Typische Symptome

  • Nachlassender Appetit
  • Apathie
  • Glanzloses Fell
  • Gewichtsverlust
  • Erbrechen
  • Vermehrter Durst und Urinabsatz
  • Stomatitis
  • Mundgeruch
  • Netzhautschädigungen
  • Erhöhter Blutdruck
  • und andere

 

 

Wurmbefall

Infektionen mit Würmern kommen bei Katzen häufig vor. Zu den wichtigsten Wurmarten, die Katzen das Leben schwer machen, gehören Spul- und Bandwürmer. Sie leben im Dünndarm der Katze und können auch auf den Menschen übertragen werden. Freigänger haben ein höheres Infektionsrisiko als reine Wohnungskatzen, denn die Parasiten werden hauptsächlich durch Beutetiere und Kot übertragen. Bei Spulwürmern ist sogar eine Ansteckung der Welpen über die Muttermilch möglich. Generell können sich aber auch Wohnungskatzen infizieren. Dies passiert z.B. über im Haushalt lebende Hunde, oder über Wurmeier, die mit den Schuhen ins Haus getragen werden. Nachweisen lassen sich die Wurmeier bei infizierten Tieren im Kot. Stellt der Tierarzt einen Wurmbefall fest, so sollte auf jeden Fall eine Wurmkur durchgeführt werden. Eine Wurmkur ist keine Prophylaxemaßnahme zur Vorbeugung eines Wurmbefalls, sondern wirkt i.d.R. nur gegen alle Wurmstadien, die sich um den Tag der Anwendung im Körper der Katze befinden. Aus diesem Grund sollten alle Katzen – egal ob Wohnungskatze oder Freigänger – mindestens viermal jährlich entwurmt werden.

 

Typische Symptome

  • Abmagerung
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Appetitlosigkeit
  • Aufgeblähter Bauch bei starkem Befall (sog. „Trommelbauch“)
  • Struppiges Fell

 

12 Comments
  1. Maik 9 Jahren ago

    Sehr schön zusammen gefasst, gibt es das Mittel gegen Wurmbefall auch im Internet?

  2. patrik 9 Jahren ago

    Sehr klasse Artikel, danke für die zahlreichen Infos (y)

  3. Karim 9 Jahren ago

    Moin,

    Mittel und kleine Helferlein gegen Wurmbefall gibt es auch im Internet zu erwerben. Du solltest aber immer mit einem Tierarzt Rücksprache halten um kein unnötiges Risiko einzugehen.
    Der Artikel bietet eine gute Übersicht der gängigsten Krankheiten, danke dafür. 🙂

    Liebe Grüße

  4. Edgar 9 Jahren ago

    Super Bericht.

    Habe selber zwei Hauskatzen. Eine ist jetzt 16 Wochen der andere 12 Wochen. Bis jetzt hatten wir keine Erkrankungen mit ihnen. Ich war bei Tierarzt auser flöhe waren die kern gesund. Jetzt aber hat der jüngere etwas am Auge bekommen. Es ist geschwollen. Weist du zufällig was das sein könnte ? Werde natürlich morgen direkt zum Arzt gehen aber wäre super wenn du wüsstes was das sein könnte.

    • Author
      Stephan Radke 9 Jahren ago

      Hallo, war leider ein paar Tage nicht online. Was ist denn bei der Untersuchung raus gekommen?

  5. Lina 9 Jahren ago

    Interessanter Gastartikel. Danke für die Tipps!

  6. StefanamMeer 9 Jahren ago

    Hallo Stephan,

    wir haben in unserer Familie auch eine kleine Katze. Dank des Artikels weiß ich nun genau, was ich bei Wurmbefall tun kann. Ist echt eine schlimme Krankheit, unter der unsere Dolli sehr stark gelitten hat.

    Liebe Grüße, Stefan

  7. alex 9 Jahren ago

    Hätte nicht gedacht, dass Wurmbefall so verbreitet bei Katzen ist

  8. Karlo 9 Jahren ago

    Meine Katze war auch erst kürzlich verwurmt. Der Tierarzt meinte, dass man sehr hygienisch bei der Pflege des Tieres umgehen sollte, weil man nie weiß, wann sie das bekommen und man ja als Mensch nicht die Keime möchte.

  9. maria 8 Jahren ago

    Sehr klasse Artikel danke für die zahlreichen Infos

  10. nina 8 Jahren ago

    Tolle infos und Tipps, danke dafür 🙂

  11. Katzenklappe mit Chip 8 Jahren ago

    Danke für die ausführlicch und verständlich erklärten Infos rund um die Katzenkrankheiten.
    Toller Gastartikel!

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