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Eine der typischen und häufig tödlich verlaufenden Erkrankungen bei Hamstern ist Diabetes. Vor allem Campbell-Zwerghamster, Dsungaren im Farbschlag Mandarin, Kreuzungen mit Campbell- und anfälligen Dsungaren- Zwerghamstern sowie Chinesische Streifenhamster erkranken häufig an Diabetes. Aber auch alle anderen Hamster, die zu viel Zucker erhalten, können einen Diabetes ausprägen.

Diabetes Typ 1 ist eine Autoimunerkrankung. Das Immunsystem greift in der Bauchspeicheldrüse die Zellen an, die Insulin abgeben. Dieses ist wiederum entscheidend, um den Blutzuckergehalt zu regulieren und die Energieversorgung der Körperzellen zu gewährleisten. Die betroffenen Hamster erleben meist ihren ersten Geburtstag nicht und erkranken bereits im dritten oder vierten Lebensmonat.

Diabetes Typ 2 geht hingegen auf falsche Ernährung, Bewegungsmangel, aber auch auf die Veranlagung zurück. Betroffene Hamster sind meist schon ausgewachsen, übergewichtig und etwas faul. Im Normalfall ist auch zu viel Zucker in der Ernährung enthalten. Durch den stetig hohen Blutzucker wird die Insulinresistenz gefördert, mit der die Bauchspeicheldrüse immer mehr und mehr Insulin ausschüttet, bis sie den Blutzucker nicht mehr genügend senken kann.

Zuckerkrankheit bei Hamstern erkennen

Diabetes Typ 1 bricht meist bei jungen Hamstern aus. Die Tiere haben häufig einen regen Appetit und magern dennoch ab. Diabetes Typ 2 ist sozusagen die Folge vom „guten Lebenswandel“, weswegen eher ältere und fettere Hamster erkranken, die sich wenig bewegen.

In beiden Situationen werden die Hamster viel mehr trinken, als gesunde Tiere. Es kann sogar zu weicherem Kot kommen. Auch bei Nieren- und Blaseninfektionen oder einem Hitzeschlag würde der Hamster viel mehr trinken. Wenn die Tiere zugleich mehr fressen, dann kann dieses auf einen bestehenden Diabetes hinweisen. Der erhöhte Energiebedarf kann allerdings auch auf Tumore hindeuten. 

Wenn Diabetes ausbricht, dann können die Hamster zuerst aktiver wirken oder auch aggressiver werden. Dennoch setzt mit dem Diabetes nach und nach ein trägeres Verhalten ein. Die Hamster bewegen sich weniger, werden schneller müde, schlafen vor dem Futter ein oder bleiben einfach im Gehege liegen. Doch auch der Aktivitätsverlust kann an ganz anderen Erkrankungen liegen.

Diagnose erstellen

Wenn der Hamster sich untypisch verhält oder kränklich wirkt, dann sollen die Ursachen möglichst schnell abgeklärt werden. Wer nicht direkt zum Tierarzt möchte, der kann Teststreifen verwenden, wie sie für Menschen üblich sind. Diese Teststreifen sollen auf Glukose und Ketone testen. Wenn der Teststreifen auf Glukose anschlägt, dann hat der Hamster möglicherweise Diabetes. Wenn auch Ketone festgestellt werden, dann ist das Tier vermutlich schon etwas länger erkrankt. Dass diese Teststreifen auf Proteine ausschlagen, wenn sie diese messen können, ist bei Hamstern normal und sollte niemanden beunruhigen.

Damit die Teststreifen genau anschlagen können, muss erst einmal Hamsterurin gewonnen werden. Die Tiere sollen nie in ihrer Schlafphase gestört werden, doch hier kann eine Ausnahme gemacht werden. Kurz, bevor sie normalerweise aktiv werden, können sie aus dem Käfig entnommen und in eine Kunststoffwanne gesetzt werden. Hier kann noch ein Keramikhäuschen zum stillen Örtchen werden. Wenn der Hamster nach 20 Minuten nicht uriniert, dann soll es wenige Tage später erneut probiert werden, da es durch den Stress sonst zu fehlerhaft positiven Ergebnissen kommen kann.

Da ein Teststreifen möglicherweise falsche Ergebnisse anzeigt, soll nach einigen Tagen erneut der Urin getestet werden. Würde der Hamster sich jedoch in einem alarmierenden Zustand befinden, geht der Halter möglichst schnell zum Tierarzt. Schlagen die Teststreifen positiv an, ist dieser ohnehin für einen Befund aufzusuchen. Es könnte immerhin auch eine andere Hamsterkrankheitsein. Der Tierarzt soll direkt Fütterungs- oder Haltungsempfehlungen aussprechen.

Damit der Diabetes nicht zu spät erkannt wird, sollte vorsorglich alle paar Monate einmal ein Teststreifen durch Hamsterurin gezogen werden.

Fütterungs-Empfehlungen gegen Diabetes

Solange es sich um einen Diabetes Typ 2 handelt, kann das Ausbrechen der Erkrankung mit der richtigen Fütterung mit Glück sogar abgewendet werden. Aber auch bei einem Diabetes Typ 1 ist die richtige Ernährung entscheidend, damit der Hamster etwas länger sein Leben genießen kann.

Für die anfälligen Zwerghamster soll von Anfang an sehr wenig Zucker in der Ernährung enthalten sein. Campbell-Zwerghamster, Dsungaren, deren Kreuzungen sowie Chinesische Streifenhamster sollen kein Obst erhalten und nur Gemüse, welches nicht viel Zucker enthält. Die anderen Hamsterarten sollen ebenfalls wenig Zucker erhalten, sie dürfen jedoch etwas mehr als die empfindlichen Arten erhalten.

Im Fertig-Hamsterfutter darf keinerlei Zucker verarbeitet sein. Neben dem Haushaltszucker müssen auch Traubenzucker (Glucose), Melasse, Fruchtzucker (Fructose) und andere Zuckerarten vermieden werden. Dennoch dürfen junge Hamster nicht auf eine vorbeugende Diät gesetzt werden. Die Tiere sollen möglichst viel Auswahl gesunder Nahrung haben, da sie sich dann von alleine gesund ernähren.

Selbst dicke Hamster müssen vom Trockenfutter noch einiges bunkern können, damit sie sich wohlfühlen. Doch neben dem Zucker können auch fetthaltige Nahrungsmittel wie Nüsse, Sonnenblumenkerne oder Ölfrüchte im Allgemeinen etwas reduziert werden. Wenn das grobkörnige Trockenfutter zugleich noch im Gehege verstreut und das Frischfutter als Erlebnisfutter gegeben wird  und die Hamster regelmäßig im großen Außengehege Auslauf haben, dann bewegen sie sich von ganz alleine intensiver. In freier Natur haben die Hamster auch keinen Futternapf, sondern suchen stundenlang nach ihrem Futter.

Den Samen vom Bockshornklee wird zugesprochen, dass sie den Blutzucker senken. Diese können vorsorglich gefüttert werden. Aber auch bei einer bereits ausgebrochenen Diabetes sollen für Zwerghamster nicht mehr als 15 Körner am Tag gegeben werden. Zu viel Bockshornklee kann ansonsten zu Komplikationen führen. Die Hamster sollen also keine großen Mengen bunkern und dann zu viel auf einmal vertilgen können.

Diabetes ist eine unangenehme Erkrankung

Der Brennstoff der Körperzellen ist Glucose. Kohlenhydrate werden durch die Verdauung in Glucose aufgeschlossen und gelangen in das Blut. Ist der Blutzucker zu hoch, wird mehr Insulin ausgeschüttet. Dieses sorgt dafür, dass Glucose von den Körperzellen schneller aufgenommen werden kann. Ohne Insulin bleibt die Glucose im Blut, womit die Körperzellen nicht arbeiten und es zu Schwäche kommt. Der hohe Blutzucker greift leider auch das Nervengewebe an und schädigt damit vor allem die Körperextremitäten. Wenn zu viel Glucose im Blut ist, wird diese bereits durch die Nieren ausgeschieden, womit es zu Nierenschäden kommen kann.

Der hohe Blutzucker greift den Körper also auf verschiedene Weise an und belastet zugleich das Wohlbefinden immer stärker. Aufgrund der allgemeinen Schwäche neigen erkrankte Hamster jedoch dazu, noch mehr zu fressen und machen alles noch schlimmer. Deswegen muss auf einen ausbrechenden Diabetes möglichst schnell reagiert werden, um die Schäden abzufedern oder bei einem Diabetes Typ 2 möglichst zu vermeiden.

Wer sich einen Hamster zulegt, der kann direkt eine Art wählen, die nicht zum Diabetes neigt. Dennoch bleibt es auch dann wichtig, nicht zu viel Zucker über die Nahrung anzubieten.

4 Comments
  1. Lena Russ 5 Jahren ago

    Hallo Stephan,

    leider hat es im letzten Jahr zwei Fälle von Diabetis . Es ist für uns nicht möglich gewesen zu erkennen, ob es lediglich an den Wetterbedingungen lag, oder eine Andere Ursache. Die beiden haben sehr viel getrunken und gegessen, waren aber relativ träge, was ich allerdings auf das Wetter geschoben habe. Da sich die Symptome auch mit vielen anderen Möglichkeiten überschneidet, bin ich nun sehr vorsichtig geworden und gehe lieber vorzeitig zum Tierarzt.

  2. Rolf 5 Jahren ago

    Ja die Symptome varieren doch sehr, leider nicht genau zu sagen, was es genau ist.

  3. Julius 5 Jahren ago

    Schon sehr wichtig, auf die Ernährung der kleinen Nagetiere zu achten! Das ist ohne Frage die Verantwortung eines jeden Haustierhalters. Leider werden viele Menschen dieser Verantwortung nicht bewusst. Ich finde es super, dass ihr Hamsterfreunde für das Thema sensibilisiert. Weiter so! LG Julius

  4. Marie 3 Jahren ago

    Jetzt, wo ich den Artikel gefunden habe, glaube ich, dass unser Justus wohl auch an Diabetes gelitten hat.
    R.I.P. Justus

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